Eine Variante der klassischen Bankerlampe
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Das sagt eine Bankerlampe aus

« Design-Klassiker des Art déco »

Sie ist nicht nur ein Paradebeispiel dafür, dass geniale Designideen über Jahrzehnte hinweg ihre Faszination behalten. Es geht um ein Symbol für den wirtschaftlichen Erfolg, das fortschrittliche Denken und die optimistische Lebensart in den Goldenen Zwanzigern. Die Bankerleuchte ist deshalb mehr als ein praktisches Accessoire, das den Schreibtisch erhellt. Sie gleicht einem Bekenntnis zum erlesenen Geschmack und zur Offenheit für neue Impulse.

Eine Art déco Leuchte als Luxussymbol

Thomas Edison meldete 1880 das Basispatent für seine Glühbirne an. Wenige Jahre später tauchten die ersten elektrischen Laternen im Berliner Stadtbild auf. Die wegweisende Erfindung bereicherte aber nicht das Leben aller Bürger. In den 1920ern erfasste die Stromversorgung die heutige Bundeshauptstadt nur zur Hälfte. Noch dürftiger fiel die Infrastruktur in ländlichen Gebieten aus.

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Die Kosten für einen Anschluss an das Netz waren hoch. Gleiches galt für die benötigten Leuchtmittel, die man wegen ihrer kurzen Lebensdauer häufig austauschen musste. Es genügt ein Knopfdruck, um zu jeder Tageszeit spontan den Raum zu erleuchten. Das Bedürfnis nach Helligkeit ist nicht mehr mit dem Eingeständnis verbunden, dass ein prägnanter Petroleumgeruch die Atmosphäre beschwert. Im Vergleich zur Gaslampe ist die Brandgefahr gering.

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Kurzum: Die praktischen Vorteile der elektrifizierten Wohnung faszinierten und verdeutlichten den luxuriösen Lebensstil. Die Ästhetik der Leuchte schien deshalb zweitrangig. Der neugierige Blick auf ein typisches Modell aus der Zeit offenbart nicht nur, dass sich die Designer zunächst auf das Wesentliche beschränkten. Ihnen wird klar, wie deutlich sich die Bankerlampe vom verbreiteten Standard distanzierte.

Exquisites Symbol der optimistischen Lebensauffassung

Nach andauernden Krisen, bedrückenden Lebensumständen und dem Ersten Weltkrieg gab es endlich Grund zur Hoffnung. Technische Innovationen kurbelten nicht nur die Wirtschaft an. Sie eröffneten neue Möglichkeiten fürs private Vergnügen. Die schillernden Lichtspielhäuser sind dafür ein gelungenes Beispiel. Die optimistische Stimmung inspirierte vor allem die privilegierten Bevölkerungsschichten dazu, das Leben zu genießen. Amüsante Freizeitaktivitäten sorgten für Abwechslung.

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Gerne signierte man das Ambiente im privaten Umfeld und repräsentativen Büro mit formschönen Objekten. Dazu passte die Bankerlampe fabelhaft. In den Roaring Twenties präsentierte sich die legendäre Tischleuchte mit einem Gestell aus Berliner Messing, das im edlen Goldton schimmerte. Daran war eine höhenverstellbare Halterung für den Glasschirm montiert. Das satte Grün und die glanzvolle Oberfläche schmeichelten dem Auge. Eine Stoffummantelung wertete das partiell sichtbare Kabel auf.

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Dem zeitgenössischen Geschmack entsprach der pyramidenförmige Fuß der Lampe. Die Bankerslampe beeindruckt noch immer mit ihrer gehobenen Eleganz. Es lässt sich leicht nachvollziehen, dass sie in den 1920ern zum Statussymbol betuchter Geschäftsleute avancierte. Denn die Designikone wirkte ausgesprochen exklusiv und wegweisend. Diese Assoziationen mit Erfolg, Innovation und Glamour tragen zum einzigartigen Esprit der Leuchte ebenso bei wie ihre ästhetische Gestaltung.

Die Bankers Lamp ist unvergänglich schick

Die Bankerlampe bekennt sich eindeutig als Art déco Lampe. Kennzeichnend für die Kunstströmung ist die Tendenz zu Entwürfen mit überflüssigen Extras. Dabei ging es weniger um opulente Verzierungen. Vielmehr spiegelte sich der stilistische Mehrwert in den hochklassigen Materialien wider.

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Es ist demnach kein Zufall, dass ein mundgeblasener Glasschirm und massives Berliner Messing für die klassische Bankers Lamp verwendet wurden. Typisch waren außerdem die präzise Verarbeitung und der fein austarierte Gesamteindruck.

Bewusst wurde bei der Leuchte auf expressiven Dekor verzichtet. Sie ist stattdessen von der abstrahierenden Ästhetik geprägt, die damals en vogue war.

Die Betonung der materiellen Wertigkeit und ausgewogene Schönheit sind bedeutend für die anhaltende Erfolgsgeschichte der Bankerleuchte. Denn sie bescheren dem traditionsreichen Wohnaccessoire einen zeitlos schicken Charakter. Außerordentlich beliebt war während der Epoche eine Bankerlampe im Grün.

Bankerlampe W2 Gestell Nickel matt

Die Hersteller erweiterten das Angebot aber frühzeitig durch Designvarianten in anderen Farben. Es spricht deshalb nichts gegen die kreative Interpretation des Klassikers. Eine kühle Eleganz entfaltet sich, wenn die Metalloberflächen der Leuchte mit silbernem Nickel veredelt werden. Gesellt sich ein matter Glasschirm in Opalweiß hinzu, wirkt die Bankerlampe verblüffend modern. Der nostalgische Charme bleibt trotzdem erhalten. Dafür sorgt die unverwechselbare Formsprache der Leuchte.

Art déco-Ikone mit bemerkenswerter Funktionalität

Als Urheber der Bankerlampe gilt Harrison McFaddin. Er ließ die Designidee im Jahr 1909 patentieren. Kurz darauf startete seine New Yorker Firma die Produktion der sogenannten Emeralite. Typisch für das Modell waren der runde Fuß und das Gestell mit verzweigtem Abschluss. Dort wurde der halbrunde und seitlich abgeflachte Glasschirm angebracht. Die Form kam der Funktionalität ebenso zugute wie die Farbgestaltung.

Bankerlampe bei der Schreibtischarbeit
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Die Lichtwirkung wurde gezielt nach unten gelenkt, um den Arbeitsplatz zu erhellen. Das Grün an der Außenseite verhinderte die Lichtstreuung. Die weiße Innenseite forcierte die Lichtintensität. Da die ersten Glühlampen vergleichsweise wenig Helligkeit erzeugten, war das Konzept des US-Unternehmers technisch brillant. Entworfen wurde die Bankerlampe für die funktionale Ausstattung von Büros. Bis heute ist sie auf vielen Schreibtischen anzutreffen.

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Wer eine geschmackvolle Landhausleuchte fürs Wohnzimmer sucht, greift inzwischen ebenfalls auf den Designklassiker zurück. Der smaragdgrüne Glasschirm erzeugt ein sanftes Licht, das zur Gemütlichkeit beiträgt. Anheimelnd ist die lange Historie der Leuchte, die das moderne Wohnambiente effektvoll kontrastiert. Die Tischlampe wirkt aber trotz des nostalgischen Aspekts nicht altmodisch. Sie gleicht eher einem Bekenntnis zur stilvollen Lebensart.

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Platzieren Sie die Bankerlampe beispielsweise auf den Beistelltisch in der Sofalandschaft. Ergänzen Sie über dem Couchtisch und der Dinnertafel passende Pendelleuchten mit grünem Schirm. So wirkt das Lichtkonzept nicht nur rundum stimmig. Der Mix aus behaglichem Umgebungslicht und effektiv ausgerichteter Helligkeit ist in allen Bereichen des Wohnzimmers optimal.