Holzstuhl polieren
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Gewachstes Holz polieren – so geht’s!

Holzmöbel erhalten nicht nur einen verlässlichen Schutz, wenn sie gewachst werden. Ihre naturgegebene Schönheit kommt wunderbar zur Geltung. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die fachkundige Politur ein. Nach dem Wachsauftrag bringt sie die Möbel zum Strahlen. Bei der alltäglichen Pflege bewahrt das Aufpolieren den glanzvollen Eindruck.

Möbelpolitur mit Lappen

Frisch gewachstes Holz hat eine matte Optik und etwas raue Haptik. Das ändert sich beim Finish. Es glättet die Flächen, wodurch sich gleichzeitig der Glanz ergibt. Tücher zählen dabei zu den bewährten Hilfsmitteln. Die Wahl des geeigneten Textils bedingt aber das Polierergebnis. Die fusselfreie Struktur ist eine Grundvoraussetzung. Das Material sollte außerdem weich sein.

Zu den Spezialprodukten für Profis gehört Polierwatte. Das bewegt Laien manchmal zum Fehlschluss, dass sie immer das beste Resultat beschert. Denn sie empfiehlt sich nicht für jedes Veredelungsprodukt. Wenn es beim Auftragen eine zäh akzentuierte Konsistenz hat, ist die Watte ungeeignet. Das ist beispielsweise bei Rezepturen der Fall, die weitestgehend auf Bienenwachs setzen. Das Blatt wendet sich bei modern formuliertem Hartwachs mit Carnauba. Daran bleiben abgeriebene Wattefasern nicht haften.

Borma Liming Wax | mit reinem Bienenwachs und Carnauba bereichert

Im Vergleich zu anderen Techniken ist die Hartwachsbehandlung generell unkompliziert. Sie gelingt nicht nur mit speziellen Poliertüchern. Ausgemusterte Kleidung oder Bettbezüge aus Baumwolle sind eine überzeugende Alternative. Einige Experten bevorzugen klassische Mikrofasertücher, um gewachstes Holz zu polieren. Das bezieht sich auf den letzten Schritt bei der Restauration. Für die alltägliche Pflege eignen sich die meisten Haushaltstücher aus Mikrofasern nicht. Denn sie hinterlassen feine Kratzer, wenn gewachste Möbel schon poliert sind.

Frau poliert einen Holztisch mit einem Tuch - gewachstes Holz polieren ist nicht schwierig
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Gewissenhaft, gleichmäßig und geduldig

Bei der Möbelrestauration kommt das Naturholz zum Vorschein. Bleibt es ungeschützt, stellen sich schnell Flecken ein. Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit können Schäden verursachen. Hochwertige Wachse schützen das Holz, verschleiern aber nicht den natürlichen Charme. Im Gegenteil: Sie verstärken die ansprechende Ästhetik. Denn die Maserung wird elegant betonnt, wenn Sie gewachstes Holz polieren.

Der Restaurationsschritt steht an, sobald der Wachsauftrag ausgehärtet ist. Mit dem geeigneten Tuch fährt man über die Holzmöbel. Dabei beschreibt die Hand kleine Kreise. Bedeutend ist der optimale Druck. Die Arbeit wird beschwerlich, wenn er zu ausgeprägt ist. Fällt er zu schwach aus, stellt sich der gewünschte Glanz nicht ein. Am besten beobachtet man zu Beginn genau den Effekt. Dabei kristallisiert sich die ideale Vorgehensweise heraus.

Person wachst Holzstuhl - gewachstes Holz polieren ist der folgende Schritt
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Beim Polieren achten Sie darauf, die gesamten Möbelflächen zu erfassen. Regelmäßig kontrollieren Sie die Zwischenergebnisse. Diese lassen sich besonders gut im Gegenlicht bewerten. Es ist somit sinnvoll, das Restaurationsobjekt entsprechend vor ein Fenster zu positionieren. Alternativ sorgt man mit einer Lampe für die optimale Ausleuchtung.

Sorgfalt ist der Schlüssel dazu, dass die Möbel gleichmäßig glänzen. Heben sich partielle Unterschiede hervor, widmet man sich bewusst der matteren Partie. Verändert sich nichts, liegt es meist an der unregelmäßigen Vorbehandlung. Dann hilft das gezielte Wachsen der entdeckten Stelle weiter. Nach der Korrektur warten Sie das Aushärten ab, bevor Sie die Möbelpolitur fortsetzen. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit zunächst auf die ausgebesserten Holzpartien.

Plädoyer für die Holzbürste

Die ästhetischen Vorlieben entscheiden darüber, wie lange man gewachstes Holz polieren sollte. Dezent wertet ein zarter Seidenglanz die Möbel auf. Edel wirken sie mit einer Hochglanzpolitur. Beides lässt sich realisieren, wenn Sie durchweg den Poliertüchern treu bleiben. Hobbyhandwerker schildern aber häufig diese Erfahrung: Parallel zum Glanzgrad nimmt der speckige Charakter hinzu.

Der unerwünschte Nebeneffekt lässt sich vermeiden, wenn man nach der Grundpolitur eine Wachsbürste ins Spiel bringt. Für ihre Borsten verwenden erfahrene Hersteller weiches Rosshaar. Beim Polieren nimmt es nicht nur abgeriebene Wachspartikel auf. Andernorts gibt es die anhaftende Substanz wieder ab. Diese willkommene Eigenschaft verstärkt sich bei Handpolierbürsten mit integrierten Läppchen aus Leder.

Handpolierbürste STL mit Leder - geeignet, um gewachstes Holz zu polieren

Manche Profis setzen das Utensil fürs finale Glätten ein, wenn sie gewachstes Holz polieren. Andere Experten bevorzugen die Rosshaarbürste für den gesamten Poliervorgang. Diese Strategie hat ihre Vorzüge: Das Abwägen zwischen den verfügbaren Poliertüchern erübrigt sich. Denn die Glättebürste eignet sich für alle Wachsvarianten. Das ergonomisch geformte Hilfsmittel liegt gut in der Hand und lässt sich leicht führen. Mit den feinen Naturborsten gelangt man problemlos in gedrechselte oder geschnitzte Vertiefungen. Sorgfältig erfasst werden außerdem die Ecken und Kanten.

Sind gewachste Möbel großflächig, wecken Aufsatzbürsten für die Bohrmaschine das Interesse. Damit stellen sich die Fortschritte zügiger ein. Das maschinelle Polieren bedarf aber etwas Übung. Unerfahrene Laien erzielen bei der Handpolitur oft hochwertigere Resultate.

Polierbürste für Bohrmaschinen | Professionelle Rosshaar- oder Glättebürste

Der Königsweg: erst gewissenhaft restaurieren, dann wachsen

Die Wachsveredelung inszeniert das Holz. Logischerweise geraten dadurch auch materielle Mängel eher ins Blickfeld. Das spricht für eine penible Möbelrestauration im Vorfeld. Schleifen Sie die Flächen gründlich ab. Materialschäden wie tiefe Kerben lassen sich unkompliziert mit Wachsstangenkitt ausgleichen.

Weichwachsstangenkitt - verschiedene Farben

Die Behandlung mit Grundieröl bewirkt nicht nur einen umfassenden Tiefenschutz. Sie forciert die Inszenierung der charismatischen Holzmaserung. Der ebenmäßige Endschliff spiegelt sich später in der akkuraten Wachsbeschichtung wider. Dabei sollte das Holz aber nicht glänzend geglättet werden. Eine etwas offenporigere Struktur ist wichtig, damit die Wachssubstanz gut anhaftet.

NATURA LINE - Wachs + Ölpflege

Haushaltstipps – gewachstes Holz pflegen

Gewachste Möbel sind pflegeleicht. Meist genügt das trockene oder nebelfeuchte Abwischen. Reinigungsmittel wie eine milde Holzseife sind nur bei hartnäckigen Verschmutzungen gefragt. Für die gelegentliche Auffrischungskur empfiehlt sich ein Balsam, zum Beispiel die Natura Line Wachs- und Ölpflege von Borma. Sie wird sparsam aufgetragen und wirkt wenige Sekunden ein. Anschließend entfernt man Balsamreste.

Das Pflegeprodukt reinigt und nährt nicht nur die Möbelflächen. Es ist ideal, um zwischendurch gewachstes Holz zu polieren. Ergeben sich partielle Mankos bei der Wachsbeschichtung, genügen punktuelle Ausbesserungen. Mutet sie irgendwann durchweg stumpf und gräulich an, ist das Abwachsen sinnvoll. Nach der Oberflächenrestauration beeindrucken die Holzmöbel wieder mit ihrer unvergänglichen Schönheit.