Poliermaschine - eine Anschaffung wert?
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Handbürste oder Poliermaschine?

« Was ist die beste Möglichkeit, um Landhausmöbel auf Hochglanz zu bringen? »

Es bereitet Spaß, Holzmöbel zu restaurieren. Mit seinen zahlreichen Zwischenschritten fordert das Handwerksprojekt gleichzeitig Geduld und Geschick ein. Das schürt die Qualitätsansprüche. Sie möchten bei jedem Schritt die sinnvollste Technik wählen, um optimale Resultate zu erzielen. Häufig wird beispielsweise zwischen der Handbürste und Poliermaschine abgewägt. Ein paar Tipps sind willkommen, um sich fürs geeignete Werkzeug zu entscheiden.

Schroffe, harte und weiche Bürsten

Zuerst stehen Überlegungen zum Material an, aus dem die Handbürste oder der Bürstenaufsatz für die Poliermaschine gefertigt ist. Dabei gilt, dass es zum Handwerksschritt und den Eigenschaften der Oberflächen passen muss. Holzbürsten mit metallischem Besatz empfehlen sich zum Beispiel für das Abtragen alter Lackschichten. Sie eignen sich außerdem für das Strukturieren unbehandelter Hölzer.

Handpolierbürste

Der Griff zur Variante mit harten Borsten aus Naturhaar kann ähnliche Gründe haben: Werden weiche Holzarten in Richtung der Maserung damit bearbeitet, ergeben sich längs verlaufende Vertiefungen. Diese feinen Rillen betonten nicht nur die Holzstruktur. Neuwertige Möbel erhalten dadurch einen antiken Touch. Damit die künstliche Alterung authentisch wirkt, bevorzugen Experten hierfür Strukturbürsten. Dabei handelt es sich um spezielle Aufsätze für die Maschine, deren Metall- oder Naturborsten eine unregelmäßige Länge aufweisen.

Für eine klassische Polierbürste wird zumeist Rosshaar verwendet. Das Naturmaterial ist robust genug, um daraus ein Hilfsmittel für die Werkstatt herzustellen. Es bringt zugleich den Feinheitsgrad mit, der fürs schonende Bearbeiten der Holzmöbel benötigt wird. Renommierte Hersteller variieren gezielt die Länge und Anordnung der Naturborsten. Das wirkt sich auf den Härtegrad der Handbürste oder dem Aufsatz für die Poliermaschine aus. Schroffere Varianten sind unter anderem optimal, um schmutzige Ablagerungen vom Holz zu entfernen. Feine Naturhaarbürsten empfehlen sich dagegen eher für das Entstauben wertvoller Antiquitäten.

Polierbürste für BohrmaschinenProfis setzen Rosshaarbürsten ein, um gewachste Holzflächen zu glätten. Naturgemäß unterscheiden sich die einzelnen Härchen hinsichtlich des Durchmessers. Das wirkt sich positiv auf das Ergebnis der Politur aus. Sogar feine Naturborsten können auf hochglänzend lackierten Möbeln Kratzer verursachen. Verwenden Sie deshalb weiche Tücher oder ein vergleichbares Equipment für die Maschine, um diese Holzmöbel zu polieren.

Zügige Fortschritte oder kontrolliertes Restaurieren

Handwerkzeuge lassen sich grundsätzlich leichter handhaben als Maschinen. Fehler bei der Anwendung sind außerdem weniger tragisch. Sie werden schneller erkannt und betreffen im Gegensatz zur maschinellen Bearbeitung nur eine überschaubare Fläche. Laien tendieren deshalb dazu, mit der Handbürste ihre Holzmöbel zu polieren. Die Handarbeit fordert Kraft ein. Das führt häufig zu Abweichungen beim Druck und Arbeitstempo, die oft die Ursache für unregelmäßige Ergebnisse sind. Lösen Sie gegebenenfalls das Problem durch sinnvolle Pausen. Üben Sie alternativ den Umgang mit dem Elektrogerät, bevor Sie zur Tat schreiten.

Der Kraftaufwand spricht dafür, bei Objekten mit großen Flächen die Poliermaschine zu nutzen. Werden Möbel mit filigranen Details wie Schnitzereien oder Einlegearbeiten restauriert, ist reichlich Feingefühl gefragt. Sogar der professionelle Restaurator greift bei diesen Meisterwerken zu Handwerkzeugen. Oftmals ist eine kombinierte Vorgehensweise sinnvoll. Erleichtern Sie sich zum Beispiel die Arbeit, indem Sie die Tischplatte elektrisch polieren. Dem Holz der gedrechselten Tischbeine widmen Sie sich hingegen behutsam mit der Handbürste.

Handpolierbürste STL mit Leder

Wenn Sie Möbel wachsen, sollten Sie auf ein Finish mit Polierbürste nicht verzichten. Es ist die ideale Methode, um den Glanz zu verstärken. Einige Hersteller bieten spezielle Modelle mit integrierten Lederlappen an. Sie nehmen loses Wachs auf, das im weiteren Arbeitsverlauf wieder freigesetzt wird. Das kommt dem gleichmäßigen Resultat zugute. Die Handpolitur hat den Vorteil, dass sich der Fortschritt besser beurteilen lässt. So treffen Sie den Grad beim Glanz und der Glätte, den Sie sich wünschen.

Eine Frage der persönlichen Vorlieben

Es hängt nicht zuletzt von Ihrem Engagement bei der Möbelrestauration ab, ob sich die Investition in eine Poliermaschine und die passenden Bürstenköpfe lohnt. Ihr Anwendungsspektrum ist überschaubar. Wer nur gelegentlich einen Zwischenstopp im Werkraum einlegt, nutzt das elektrische Equipment demnach selten.

Polierbürste für Bohrmaschinen

Die Handbürste ist hingegen ein Multitalent, das stetig im Einsatz ist. Beim Schleifen ist sie praktisch, um den Staub zu beseitigen. Das Zwischenergebnis lässt sich danach besser beurteilen. Es lohnt sich außerdem, frisch gebeiztes Holz zu bürsten. Denn die Pigmente gelangen dadurch in die tieferen Schichten des Werkstoffs. Dabei handelt es sich nur um zwei Beispiele für die Verwendung des vielseitigen Utensils.

Für alle Methoden und Werkzeuge gibt es Befürworter und Gegner. Das gilt auch für die Handbürste. Bei der Wachspolitur wird sie von vielen Anfängern und Profis empfohlen. Andere schwören bei der Holzveredelung auf Stahlwolle. Vor allem Einsteiger begrüßen, dass sich kein Abstand zwischen der Hand und dem Möbelstück ergibt. Es fällt dadurch leichter, das Zubehör zu führen und gleichmäßig vorzugehen. Fürs Polieren ist eine Wolle mit dem Grad 0000 optimal. Wenn Sie den Feinheitsgrad variieren, eignet sich das Material für viele Tätigkeiten wie das Abtragen alter Beschichtungen oder den Feinschliff.

Borma Antikwachs Farblos

Diverse Faktoren wie die Holzart, Beschichtung oder das Alter des Objekts wirken sich darauf aus, welches Hilfsmittel optimal ist. Profis probieren die bevorzugte Variante deshalb oft an einer versteckten Stelle aus. Der Praxistest vermittelt Sicherheit oder offenbart, dass ein gröberes oder feineres Equipment zum Polieren angebracht ist.