Holzmöbel restaurieren und erneuern
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Holz richtig aufarbeiten

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Holzmöbel, die einst mit Liebe von einer Tischlerei erschaffen wurden, versprühen einen unvergleichlichen Charme. Antike Beschläge und andere Akzente aus vergangenen Epochen tragen zu diesem faszinierenden Eindruck bei. Wenn Sie einen Blick für diese gewachsene Schönheit haben, können Sie vernachlässigte Antiquitäten günstig aufspüren, die Möbel restaurieren und Ihr Zuhause im Landhausstil mit einzigartigen Fundstücken aufwerten. Dabei können wenige Handgriffe bereits Wunder bewirken.

Erst begutachten, dann zum Handwerkszeug greifen

Holzmöbel mit einem nostalgischen Charme erobern spontan das Herz und tragen Tag für Tag zum außergewöhnlichen Ambiente bei. Deshalb ist der wahre Sammlerwert unerheblich, wenn Laien Möbel restaurieren. Die Mühe zahlt sich in jedem Fall aus. Dennoch sollte das Liebhaberstück zunächst eingehend von allen Seiten begutachtet werden. Holzmöbel, die von ihren Vorbesitzern aus dem Blickfeld verbannt wurden, benötigen für ihr Comeback mitunter nur wenig Zuwendung. Bei leichten Gebrauchsspuren und einer spröden Oberflächentextur können der Griff zu einem Retuschierstift und zu einer Politur für das Holz sowie antike Beschläge genügen. Schon sind die Antiquitäten wieder salonfähig.

Ausgeprägte Dellen, tief sitzende Verschmutzungen oder eine splitternde Lackierung: Derartige Mängel bei der Ästhetik führen dazu, die Möbel restaurieren zu müssen. Bevor sich nun der Tatendrang entfacht, sollte das Vorgehen genau geplant werden. Zunächst gilt es festzustellen, ob die Holzmöbel von ungebetenen Gästen bewohnt werden, die sich auf andere Einrichtungsobjekte im Landhausstil ausbreiten könnten. Hierfür empfiehlt sich ein Test: Die Objekte werden für einige Tage auf eine glatte Plane gestellt, die auch für die Restauration sinnvoll ist. So sticht heruntergefallenes Sägemehl sofort ins Auge, das durch Holzwürmer hervorgerufen wird. In diesem Fall müssen die Schädlinge mit speziellen Mitteln bekämpft werden, damit sich das Aufarbeiten der Möbel lohnt.

Der Weg zur natürlichen Seele der Holzmöbel

Damit sich die Möbel restaurieren lassen, sollte die Oberfläche aus Massivholz gefertigt oder mit einem ausgeprägten Furnier versehen sein. Im ersten Schritt werden die Holzmöbel von Lacken befreit. Bei dünnen Schichten kann die beherzte Bearbeitung mit Schleifpapier und Stahlwolle genügen. Sitzt die Farbversiegelung fester, wird sparsam Verdünner aufgetragen. Nachdem das Lösungsmittel rund eine halbe Stunde einweichen konnte, wird der aufgeweichte Lack mit einem Spachtel abgehoben.

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Wer erstmals Möbel restauriert, ist sich bei der Wahl des Handwerkszeugs nicht sicher: Bei großen Flächen beschleunigt ein elektrisches Gerät die vorbereitenden Schritte deutlich. Viele Laien fühlen sich bei der manuellen Bearbeitung mit einem Schleifpapier aber sicherer. Für den ersten Schleifgang ist ein grobes Papier (Körnung 80 bis 120) gefragt. Anschließend erfolgt der Feinschliff mit Papieren, die eine Körnung von 180 bis 240 aufweisen. Sowohl beim Einsatz mit dem Spachtel als auch mit dem Schleifpapier wird in Faserrichtung des Holzes gearbeitet. Bei Schnitzereien oder anderen kunstvollen Details ist Vorsicht geboten, wenn Sie Möbel restaurieren. Diese Verzierungen werden behutsam mit Stahlwolle von Rückständen befreit, um die feinen Konturen zu bewahren. Das sorgfältige Abschleifen ist nicht nur bei lackierten Holzmöbeln unerlässlich. Auch Objekte im Landhausstil, die naturbelassen wirken, wurden zumeist lasiert, geölt oder gewachst. Derartige Vorbehandlungen können dem Gelingen im Wege stehen, wenn Sie Möbel restaurieren. Zum Beispiel ist eine tadellose Lackierung auf einem gewachsten Untergrund beinahe unmöglich.

Die Qual der Wahl: Möglichkeiten für die Veredelung der Holzmöbel

Das Abschleifen zählt zu den Fleißaufgaben und kann sich in die Länge ziehen. Wer bei diesen Vorarbeiten penibel vorgeht, wird aber außerordentlich schöne Möbel restaurieren und für diese Unikate viel Lob kassieren. Nachdem alte Lacke oder verschmutzte Oberflächen abgetragen wurden, können sich verborgene Schäden wie gelockerte Holzverbindungen offenbaren. Diese Fehler müssen selbstverständlich vor der finalen Veredelung beseitigt werden. Auch antike Beschläge sollten geprüft und bei Bedarf ersetzt werden. Häufig ergibt sich nach der Lackentfernung diese Erkenntnis: Das hervorgezauberte Naturholz ist derart schön gemasert, dass die geplante Farblackierung unangemessen scheint. Aus diesem Grund sollten Anfänger zunächst nur die Materialien für die vorbereitenden Schritte einkaufen.

COMPLEX Holzschutzwachs HU 005Nicht nur bei einer Einrichtung im Landhausstil ist es ratsam, den Charakter des Werkstoffes zu bewahren. Die natürliche Ästhetik ist unvergänglich, während farbige Acryllacke schnell aus der Mode geraten und mit viel Aufwand bei der nächsten Restauration entfernt werden müssen. Zudem sind diese deckenden Versiegelungen weitaus empfindlicher als gedacht, da sich im Alltag schnell unschöne Gebrauchsspuren einstellen. Deshalb favorisieren Experten eher Lasuren und Wachse, um die Maserung der Holzmöbel zur Geltung zu bringen und die Oberflächen zu schützen. Obendrein lassen sich bei diesen klassisch behandelten Objekten die Folgen eines Fauxpas meist innerhalb weniger Minuten mit feinem Schleifpapier, etwas Politur oder einem Wachs ausgleichen.

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Abhängig von dem gewählten Verfahren bei der Veredelung sind geeignete Pinsel, eine Polierbürste oder ein Poliertuch gefragt. Hierfür empfiehlt sich ein Blick auf die Empfehlungen, die renommierte Hersteller stets auf den Produkten für das Ölen, Wachsen oder Lasieren der Holzmöbel vermerken. So erhalten Sie klare Hinweise, ob beispielsweise beim Auftragen Pinselstriche in Faserrichtung oder kreisende Bewegungen mit einem weichen Tuch zum überzeugenden Resultat führen. Eine seidige Textur lässt sich teilweise bereits in einem Arbeitsschritt erzielen. Bei stark glänzenden Antiquitäten werden die Oberflächen traditionell mit Schelllack bearbeitet und anschließend mit Wachs poliert.

Möbel restaurieren und individuelle Akzente einbringen

Die ersten Entscheidungen für den persönlichen Touch stehen vor der Veredelung an. Durch das Abschleifen werden Dellen, kleinere Löcher oder Risse sichtbar. Mit Holzkitt können diese Schäden ausgebügelt werden, sodass sich nach der Lasur makellose Oberflächen ergeben. Allerdings sind gerade diese kleinen Macken liebenswert, da sie die lange Vita des nostalgischen Stücks bezeugen. Deshalb liegt der sogenannte shabby chic beim Landhausstil im Trend und regt sogar dazu an, Gebrauchsspuren mit effektvollen Techniken zu simulieren. Wer verspielte Details mag, kann mit Schablonen kunstvolle Verzierungen aufmalen oder mit entsprechenden Geräten einbrennen. Während Sie Möbel restaurieren, entwickelt sich eine unbeschreibliche Beziehung zu dem selbst gestalteten Objekt. Deshalb ist es nur konsequent, dem geliebten Holzmöbel etwas Schmuck zu gönnen. Antike Beschläge wie Möbelgriffe aus patiniertem Messing verleihen den aufgearbeiteten Stücken eine Eleganz, die Sie überraschen wird und sorgen für sichtbar mehr Landhaus-Flair in den eigenen vier Wänden.

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