Risse im Holz sind ein häufiges Problem
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Risse im Holz reparieren

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Selbst wenn man große Vorsicht walten lässt, kann es von Zeit zu Zeit passieren, dass Risse im Holz entstehen. Dies ist jedoch kein Grund zur Panik! Erfreulicherweise gibt es nämlich Mittel und Wege dafür, den Riss oder Macken zu Kaschieren und das Holzmöbel zu reparieren.

Holz lebt

Holz ist ein organisches Material und es ist nicht unüblich, dass sich dieses über die Jahre hinweg verändert. Insbesondere starke Temperaturschwankungen können feine Risse entstehen lassen. Zudem ist es nicht unwesentlich, wo das Möbel steht. Wenn sich dieses beispielsweise im Winter direkt neben einer Heizung befindet, dann besteht die erhöhte Gefahr einer Rissbildung. Dies liegt aber weniger an der Temperatur, sondern vielmehr an der Tatsache, dass die Luftfeuchtigkeit dort sehr gering ist. Diesem kann man jedoch sogar vorbeugen! In besonders intensiven Heizperioden bietet es sich an, ein feuchtes Handtuch auf dem Heizkörper zu platzieren. In diesem Beitrag soll es jedoch darum gehen, wie man Risse im Holz reparieren kann.

Holz kann mit der Zeit rissig werden
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Unterschiedliche Möglichkeiten und Materialien

Unterschiedliche Auffüllstifte und Holzkitt-Sets sind perfekt dazu geeignet, um das Möbel wieder auf Vordermann zu bringen. Hierbei gilt es vor allem zu beachten, dass man den Farbton gut trifft. Auffüllstifte gibt es in allen erdenklichen Tönen, von sehr hell bis sehr dunkel. Hier hat sich folgende Maxime bewährt: Im Idealfall entscheidet man sich lieber für einen etwas zu dunklen, als zu hellen Holzkitt bzw. Auffüllstift. Das menschliche Auge nimmt helle aufgefüllte Risse nämlich leichter wahr. Und gerade dies soll schließlich nicht erreicht werden: wer Risse im Holz reparieren möchte, der ist vermutlich am glücklichsten, wenn es für Betrachter so aussieht, als wäre nie etwas geschehen. Falls man im Anschluss das Holz beizen möchte, dann sollte man bei dem Kauf des Kitts darauf achten, dass dieses dafür geeignet ist.

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Wie das Holzmöbel restaurieren? – eine Anleitung

Der erste Schritt, um das Holzmöbel restaurieren zu können, ist vollbracht: Es wurde ein geeigneter Holzkitt gekauft, entweder im komplett selben Farbton oder gegebenenfalls sogar eine Nuance dunkler. Doch wie geht es weiter? In einem zweiten Schritt wird der Riss mit der Masse gefüllt. Einen Auffüll-Stift kann man ganz einfach über Risse im Holz reiben. Gegebenenfalls bietet es sich an, einen Teil mit dem Finger zu verteilen. Gerade bei Holzkitt kann es auch von Vorteil sein, das Material mit einem Spachtel gleichmäßig zu verteilen. Beim Reparieren des Risses gilt es nun, darauf zu achten, dass man ausreichend Füllmaterial verwendet. Dieses sollte oben herauskommen bzw. etwas oberhalb der restlichen Holzoberfläche abschließen. Doch keine Sorge: da man dieses in einem späteren Vorgang noch vorsichtig abschleift, wird davon nichts mehr zu sehen sein.

Zuerst muss geschliffen werden
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Oberfläche glätten

Nachdem der Riss genügend stark aufgefüllt wurde, gilt es, die Oberfläche zu glätten. Zunächst streicht man am besten mit einem Spachtel über das Möbel beziehungsweise die zu behandelnde Stelle. Sofern man gerade nichts zur Hand hat, kann man auch versuchen, mit der Fingerkuppe über den Kitt zu streichen, bis letztlich möglichst wenige Unebenheiten zu sehen und zu spüren sind. Nun sollte man den Holzfüllstoff ausreichend lange trocknen lassen. Sofern auf dem Produkt nichts anderes vermerkt ist, hat sich eine Trockenzeit von etwa 8 Stunden bewährt. Nachdem diese Zeit verstrichen ist, geht es im wahrsten Sinne des Wortes an den Feinschliff. Mit feinkörnigem Schleifpapier kann man nun daran gehen, das Holzmöbel an der beschädigten Stelle abzuschmirgeln. Dies macht man genau so lange, bis das Holz ebenmäßig mit der aufgefüllten Stelle abschließt. Nun sollte nichts mehr davon zu sehen sein und das Möbel erstrahlt wieder in neuem Glanz.

Risse im Holz reparieren mit Leim und Sägemehl

Auch diese Variante ist durchaus empfehlenswert. Grob gesprochen wird das Gros des Risses mit Leim gefüllt, und die sichtbare Oberfläche mit Sägemehl verfüllt. Doch eines nach dem anderen! Bei der Wahl des Leimes gibt es im Grunde nichts falsch zu machen, abgesehen davon, dass es sich natürlich um Holzleim handeln sollte. Bei dem Sägemehl hingegen ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Farbton identisch mit dem Farbton des Möbelstückes ist. Ein Geheimtipp ist es, an einer nicht sichtbaren Stelle etwas abzuschleifen und genau jenen Schleifstaub zu verwenden.

Leim und Sägemehl können hilfreich sein
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Auch diese Vorgehensweise ist einfach in der Erklärung und Umsetzung. Sobald Leim und das passende Sägemehl vorhanden sind, kann die Stelle mit Leim gefüllt werden. Hier gilt es, nicht sparsam zu sein, sondern den kompletten Freiraum mit Leim auszufüllen. Anschließend wird der Leim mit Sägemehl bedeckt. Indem man mit dem Finger darüberfährt, kann man sicherstellen, dass das Sägemehl nicht nur aufliegt, sondern auch tatsächlich von dem Holzleim festgehalten wird. Nach der Einhaltung der Trockenzeit – am besten über Nacht – kann die Stelle wieder mit feinem Schleifpapier abgeschmirgelt werden, bis kein Unterschied mehr feststellbar ist.

Epoxid bei größeren Rissen

Diese beiden Methoden sind überaus leicht in der Anwendung und erzielen in der Regel dennoch hervorragende Ergebnisse. Manchmal hat das Holz jedoch eine besonders große Einbuchtung, die man reparieren möchte. In einem solchen Fall kann es mitunter sinnvoll sein, das Holzmöbel mit Epoxid zu behandeln. Dies ist eine Mischung aus Harz und Härtungsmittel. Bei dieser Methode ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass die Räumlichkeiten gut belüftet sind, dass sich keine Kinder in der Umgebung befinden und dass man eine Atemschutzmaske trägt. Zudem ist es zwingend notwendig, die jeweiligen Informationen auf dem Produktzettel zu beherzigen.

Nach dem Restaurieren nicht die Pflege vernachlässigen
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Anschließende Pflege und Vorbeugung

Egal für welche Variante man sich entscheidet: in allen Fällen ist es wirkungsvoll, das Einrichtungsobjekt im Anschluss an die Rissfüllung in Gänze aufzufrischen. Damit kann man mitunter sogar zukünftigen Rissen vorbeugen – beispielsweise indem man für eine Imprägnierung sorgt. Hierfür bieten sich unterschiedliche Produkte an. Möbelwachs, Hartöl oder ein passender Möbel-Generator sind Alternativen, die besonders gute Ergebnisse erzielen. Durch die richtige Restauration sowie eine optimale Pflege kann man sicherstellen, dass man auch noch in Jahren und Jahrzehnten eine große Freude an den Möbelstücken hat.