Streichen Sie Ihre Holzmöbel und verleihen ihnen ein neues Leben
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Antike Möbel streichen

« Was gilt es dabei zu beachten? »

Deutliche Gebrauchsspuren oder der Wunsch nach frischem Wind fürs Ambiente können dafür sprechen, Landhausmöbel mit Farbe aufzupeppen. Sofern es sich nicht um kostbare Antiquitäten handelt, spricht nichts dagegen. Meist ist es sinnvoll, vorher das Holz zu schleifen und auffällige Macken zu beheben. Wenn Sie zudem einige Tipps beim Streichen beherzigen, kann aus dem unscheinbaren Einrichtungsobjekt ein beneidenswertes Prachtstück werden.

Holzflächen abschleifen und anrauen

Antike Möbel zählen nicht durchweg zu den wertvollen Zeitzeugnissen. Die Restaurierung lohnt sich meist trotzdem, weil sie aus massivem Holz gefertigt und fachkundig verarbeitet sind.

Da früher dunkle Oberflächen beliebt waren, passt die Ästhetik oft nicht zur modernen Einrichtung im modernen Landhaus.

Dieses kleine Manko lässt sich mit etwas Engagement und Farbe aber leicht beheben. Inzwischen ist es durchaus möglich, einen Zwischenschritt zu überspringen und das Holz nicht zu schleifen. Lassen Sie sich im Fachgeschäft vom Personal geeignete Produkte empfehlen, wenn Sie sich für eine flinke Auffrischung interessieren. Sinnvoll ist diese Variante für Übergangslösungen bei der Raumgestaltung.

Bearbeitung mit Stahlwolle auf Holz
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Zum Beispiel: Die Anschaffung neuer Landhausmöbel ist schon geplant. Bis es dazu kommt, möchten Sie einen alten Schrank ohne großen Aufwand aufhübschen. Wer die restaurierten Holzmöbel lange nutzen möchte, sollte das Abschleifen hingegen nicht überspringen. Denn es bereitet die Oberflächen optimal auf die neue Veredelung vor. Der Anstrich haftet dadurch besser auf dem Untergrund und erscheint ebenmäßiger.

Profis setzen auf mehrere Durchgaenge mit Schleifpapieren
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Profis setzen auf mehrere Durchgänge mit Schleifpapieren, die eine unterschiedliche Körnung aufweisen. Laien erzielen häufig gute Ergebnisse, wenn sie durchweg auf ein mittelfeines Utensil setzen. Schleifen Sie beispielsweise alle Flächen sorgfältig mit einer Stahlwolle der Stärke 0. Dabei werden Ablagerungen beseitigt, Unregelmäßigkeiten geebnet und die Holzfläche angeraut.

Notwendige Ausbesserungen vornehmen

Handelt es sich um lackierte Möbel, ist das Entfernen der alten Beschichtung oft mühsam. Der Aufwand lohnt sich aber, da diverse Pannen vermieden werden. Denn auf der glatten Fläche haftet die Farbe nicht. Es ist außerdem möglich, dass sich gelöste Partikel der vorherigen Versiegelung mit dem neuen Farbanstrich vermischen. Das führt zu Unregelmäßigkeiten, die die Ästhetik stark beeinträchtigen.

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Experten raten Laien davon ab, chemische Abbeizer zu nutzen. Stattdessen verwenden Sie beim Schleifen zunächst eine grobe Stahlwolle mit dem Grad 1 oder 2. Lackreste lassen sich anschließend mit einem feineren Schleifmedium entfernen.

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Falls Sie sich antike Möbel mit Shabby-Look wünschen, intensivieren einige Dellen das Charisma. Ansonsten ist es sinnvoll, alle entdeckten Gebrauchsspuren zu beheben. Es ist weder schwierig noch mühevoll, größere Kerben mit Holzmasse aufzufüllen.

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Wird der Schritt zum Beispiel bei einer Tischplatte ausgelassen, bringen die unebenen Stellen später Gläser ins Wanken. Das wäre bedauernswert, wenn Sie auf das ästhetische Ergebnis Ihrer Restauration stolz sind.

Oberflächen mit mehreren Lackschichten veredeln und schützen

Lichtdurchflutete Einrichtungsideen prägen das moderne Landhaus. Es liegt deshalb nahe, dunkle Möbel weiß zu streichen. Die Grundierung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die pure Eleganz einstellt. Das Produkt ist ebenfalls in Weißtönen erhältlich und wird zuerst aufgebracht. Dabei orientieren Sie sich am Verlauf der Maserung. Gleiches gilt für die anschließenden Farbaufträge.

Hierfür eignen sich sowohl Kunstharzlacke als auch Acryllacke. Tendieren Sie zur zweiten Variante, wenn es um Holzmöbel für den Innenraum geht, denn die Rezeptur auf Wasserbasis ist schonender für die Umwelt und Gesundheit.

Eine seidenmatte Lackschicht bringt antike Möbel meist besser zur Geltung als eine Hochglanzveredelung. Entfernen Sie sorgfältig den Schleifstaub mit einem Sauger oder Handbesen. Mit einem feuchten Tuch vollenden Sie die Reinigung. Erst nach der vollständigen Trocknung können Sie die Möbel streichen.

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Der aufgerührte Holzlack wird dafür portionsweise in eine Farbwanne gegeben. Darin lässt sich die Farbrolle leicht fürs Lackieren benetzen. Das ist bedeutend, damit die Dicke der Farbschicht gleichmäßig ausfällt. Für feine Winkel ist der Kunsthaarpinsel das geeignete Zubehör.

Selbst wenn das Resultat nach dem ersten Durchgang überzeugend erscheint, sind mehrere Farbanstriche sinnvoll.

Denn bei einer zu dünnen Holzlackierungen kommt der ursprüngliche Farbton später zum Vorschein. Es besteht zudem die Gefahr, dass sich die Holzveredelung stellenweise abnutzt. Das beeinträchtigt nicht nur die Optik. An den offenen Partien ist das Naturmaterial dann ungeschützt.

Geduld ist die beste Assistentin!

Neugier und Ungeduld verleiten oft dazu, einige Vorarbeiten auszulassen. Diese nehmen jedoch eine Schlüsselrolle ein, wenn Sie ärgerliche Pannen vermeiden möchten. Demontieren Sie vorm Streichen alle Türen und Beschläge. Verzichten Sie nicht darauf, die Glasflächen abzukleben. Nur so ist es möglich, den Lack sauber und lückenlos aufzutragen. Falls die Möbelgriffe beschädigt sind, sollten Sie für Ersatz mit antikem Design sorgen. Es wäre schade, wenn abgenutzte Bedienelemente die Schönheit der restaurierten Landhausmöbel relativiert.

Griff ohne Schlüsselloch  

Geben Sie dem Holz nach der nassen Reinigung der Oberflächen genügend Zeit fürs Trocknen. Zwischen den Anstrichen ist es ebenfalls bedeutend, die empfohlene Wartezeit einzuhalten. Erst danach lässt sich das Ergebnis des vorherigen Durchlaufs bewerten. Es heben sich beispielsweise feine Nasen hervor, die Sie vorsichtig wegschleifen. Alternativ entdecken Sie Unregelmäßigkeiten bei der Farbdicke, die sich beim nächsten Auftrag ausgleichen lassen.

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Wer die Möbel für den Alltag wappnen möchte, setzt auf drei Durchgänge. Bei den Schleifvorgängen befassen Sie sich intensiv mit dem Objekt. Sukzessive kommt das naturbelassene Massivholz zum Vorschein, das von einer attraktiven Maserung charakterisiert ist. Das könnte dazu führen, dass Sie antike Möbel nicht mehr streichen möchten. Es ist deshalb clever, sich erst nach der Aufarbeitung für eine Veredelungstechnik zu entscheiden. Wenn Ihnen die Holzart gefällt, genügt ein Grundieröl für den Tiefenschutz.

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Für die naturnahe Farbakzentuierung ist eine weiß pigmentierte Wachsversiegelung ideal. Wenn Sie weder auf die charmante Holzstruktur noch auf peppige Nuancen verzichten möchten, ist Pastellbeize interessant. Damit können Sie das Material unkonventionell einfärben, bevor Sie es transparent lasieren, ölen oder wachsen.