Lernen Sie etwas über Antikwachs.
© michal812 - stock.adobe.com

Antikwachs richtig verwenden

Wenn Sie die natürliche Schönheit von Holz lieben, ist das Wachsen ideal. Die Schutzbehandlung inszeniert die charaktervolle Maserung, anstatt sie zu verdecken. Es zahlt sich nicht nur aus, bei der Anwendung einige Tipps zu beachten. Sie profitieren in vieler Hinsicht von Ihrer Entscheidung, wenn Sie zu hochwertigem Antikwachs greifen.

Bekenntnis zur Tradition fürs angenehme Wohnklima

Heutzutage sind vielfältige Produkte wie Lacke und Lasuren verfügbar, um Holz zu behandeln. Anfang des 19. Jahrhunderts bestand neben dem Ölen nur die Möglichkeit, die Möbel zu wachsen. Leicht erhältlich war Bienenwachs. Das Nebenprodukt der Imkerei kombinierten viele Tischler mit Terpentin, um selbst eine gefügige Substanz für die Holzveredelung herzustellen. Durch den Überseehandel lernte man Carnauba kennen. Das pflanzliche Wachs stammt von einer brasilianischen Palme und punktet nach der Trocknung mit einem hohen Härtegrad, der bei warmen Temperaturen anhält. Anspruchsvolle Möbelbauer brachten das damals exotische Naturprodukt ins Spiel, um die Holzversiegelung zu optimieren.

Borma Holzwachs Lasur - farblos

Bei Antikwachs verweist der Name nicht nur auf die lange Vita und den nostalgischen Charme der Veredelungstechnik. Renommierte Marken wie Borma kennzeichnen damit Kollektionen mit traditionellen Rezepturen, die sich seit Jahrhunderten bewährt haben. Für die Möbelrestauration ist diese Qualität bedeutend. Nach der Anwendung ergibt sich ein klassischer Gesamteindruck, der zu Antiquitäten passt.

Borma Antikwachs Farblos

Im Gegensatz zu durchschnittlichem Möbelwachs wird auf synthetische Bestandteile mit aggressivem Charakter verzichtet. Diese können das Naturmaterial angreifen und das Raumklima belasten. Gleiches gilt für die einst gebräuchlichen Terpentinöle. Sie bleiben bei den zeitgemäßen Produktrezepturen außen vor. Antikwachs empfiehlt sich deshalb auch für neue Holzmöbel. Denn die durchdachte Zusammensetzung harmoniert mit gehobenen Ansprüchen beim gesundheitlich unbedenklichen Wohnumfeld.

Sorgfalt bei den vorbereitenden Schritten

Zur klassischen Produktpalette gehört festes Antikwachs, das Sie durch Erwärmen gefügig machen. Beliebter sind bei Heimwerkern inzwischen moderne Alternativen, die einer Paste ähneln. Wegen der gebrauchsfertigen Konsistenz können Sie das Gebinde öffnen und sofort loslegen. Wachs wertet nicht nur die Ästhetik auf. Es schützt Möbel aus Holz vor alltäglichen Beanspruchungen und Umwelteinflüssen. Das bezieht sich allerdings nur auf die Oberfläche. Profis behandeln einen naturbelassenen Werkstoff vorher mit rohem Leinöl, um für Tiefenschutz zu sorgen.

Stahlwolle

Beim Restaurieren müssen Sie die Holzflächen penibel von alten Beschichtungen befreien. Hierfür sind mehrere Schleifgänge notwendig, beispielsweise mit Stahlwolle. Neues Holz wird im Vorfeld angeschliffen. Das Endergebnis sollte zwar gleichmäßig, aber nicht poliert erscheinen. Denn mit zu glatten Untergründen kann sich die Wachsschicht nicht vereinen. Wichtig ist zudem, dass Holz vor der Versiegelung gewissenhaft zu reinigen. Feinste Staubkörner können später den Gesamteindruck beeinträchtigen.

Tipps für die erfolgreiche Anwendung

Am leichtesten lässt sich die Wachsmasse mit einem fusselfreien Tuch verteilen. Passend zur Produktbeschreibung schließt sich die Einwirkzeit an. Nun kommen erneut weiche Tücher zum Einsatz, um den Wachsauftrag einzuarbeiten. Etwas Druck und kleine Kreisbewegungen sind sinnvoll. Bei diesem Arbeitsgang geht es nicht nur um das lückenlose und gleichmäßige Verteilen. Überschüssiges Möbelwachs wird von den Stellen abgenommen, die gesättigt sind. Der Auftrag härtet jetzt für einige Stunden oder über Nacht aus.

Handpolierbürste STL mit Leder

Danach bewerten Sie das Ergebnis. In der Regel empfehlen sich weitere Durchgänge fürs professionell anmutende Resultat. Die Wachspaste wird dafür aber sparsamer appliziert als zuvor. Beim Finale polieren Sie die Beschichtung bis zum gewünschten Glanzgrad auf. Neben Poliertüchern kommt dabei eine Rosshaarbürste mit integrierten Lederlappen zum Zuge. Denn mit dem speziellen Zubehör lässt sich das Ergebnis optimieren.

Ideen für die kunstvolle Möbelrestauration

Wachs hat einen nährenden Charakter. Es schützt nach der Aushärtung die Möbelflächen vor äußeren Einflüssen. Durch die Politur fühlt sich das Material angenehm weich an. Da die Holzmaserung nicht verdeckt wird, bleibt das naturgegebene Charisma erhalten. Der herausgearbeitete Glanz verleiht Massivholzmöbeln einen edlen Touch.

Möbelstücke mit der richtigen Pflege veredeln
© simone – stock.adobe.com

Weitere ästhetische Wirkungen können Sie erzielen, wenn Sie auf spezielles Möbelwachs setzen. Einige Produktvarianten sind pigmentiert. Sie bieten die Möglichkeit, die natürliche Holzfarbe zu intensivieren. Bei Antikmöbeln kommt Pigmentwachs zum Einsatz, um zum Beispiel verblasste Partien aufzufrischen. In diesem Fall ist der Produkttest an einer verdeckten Stelle ratsam. So lässt sich bewerten, ob der gewählte Farbton zum Möbelstück passt.

Die Pigmentbeimischung kann die Schutzwirkung forcieren. Hersteller weisen auf derartige Vorteile in den Beschreibungen hin. Häufig punktet weiß pigmentiertes Antikwachs mit dem Zusatzeffekt. Nach der Anwendung entfaltet sich außerdem eine Prise von Nostalgie. Sie verstärkt die Aura von Objekten aus vergangenen Epochen. Moderne Möbel aus Holz erhalten durch die Wachsveredelung einen traditionellen Akzent. Das gilt insbesondere für dunklere Harthölzer wie Eiche.

Holz mit Flüssigwachs behandeln
© Karyna Chekaryova – stock.adobe.com

Wenn Sie den Shabby-Chic mögen, greifen Sie vorher zu Pastellbeize in verschiedenen Farben. Damit können Sie Gebrauchsspuren eindrucksvoll imitieren. Typisch für betagte Fundstücke ist ein silbriger Schimmer. Borma führt ein traditionsreiches Restaurationsprodukt, um den Alterungsprozess täuschend echt nachzuahmen. Die Flüssigkeit „Antik Patina“ wird mit dem Pinsel aufgestrichen. Der Zwischenschritt wird mit einem leichten Schleifgang abgeschlossen. Der Hersteller rät dabei zur Stahlwolle mit dem Grad 000. Die Möbel versiegeln Sie bei beiden Kreativmethoden mit farblosem Antikwachs, das kein Formaldehyd enthält.

Pflege von gewachsten Möbeln

Antikwachs ermöglicht Ihnen, zeitgemäß an traditionsreichen Handwerksmethoden festzuhalten. Der Werkstoff wird nicht nur geschützt und veredelt. Durch die bewährte Oberflächenversiegelung fällt es leichter, die Holzmöbel zu pflegen. Im Alltag nutzt sich die Schutzschicht allerdings ab. Diesem Prozess wirken Sie durch gelegentliches Nachwachsen entgegen. In der Regel können Sie dabei dem Restaurationszubehör treu bleiben, das Sie für die Erstbehandlung verwendet haben.