Reinigung eines Möbelstücks
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Holzmöbel richtig reinigen

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Damit Ihre Wohnung gepflegt erscheint, möchten Sie regelmäßig die Oberflächen von Holzmöbeln reinigen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass vor allem zu viel Engagement bei der Reinlichkeit dem natürlichen Werkstoff schaden kann. Werden einige Tipps für die Möbelpflege beherzigt, wendet sich das Blatt und die Schönheit des Interieurs bleibt langfristig erhalten.

Altbewährtes schlägt Modernes – Reinigungstücher für Holz

Utensilien aus Mikrofasern ziehen Staub und Schmutz an, wodurch sich viele Handgriffe im Haushalt erleichtern. Leider haben die fortschrittlichen Tücher oder Staubwedel den unschönen Nebeneffekt, dass sie die meisten Materialien sukzessive aufrauen und mit feinen Kratzern übersäen. Das gilt auch für geölte, gewachste oder lackierte Holzmöbel im Landhausstil. Dem entgegen sind klassische Baumwolltücher mit einer weichen, saugfähigen und fusselfreien Textur ideal. In Supermärkten suchen Sie dieses herkömmliche Zubehör oft vergeblich. Deshalb lohnt sich ein Abstecher in den Baumarkt, der für die Möbelrestauration geeignete Lappen führt.

Klassische Baumwolltuecher für Holz
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Leisten Sie sich einige Exemplare, die Sie ausschließlich für das Abstauben oder Reinigen der Holzausstattung nutzen. So wird vermieden, dass sich von der vorhergehenden Verwendung noch Rückstände scharfer Putzmittel im Lappen befinden.

Mit Feuchtigkeit beim Reinigen geizen

Völlig unabhängig von der Oberflächenveredelung mag Holz keine Nässe. Deshalb ist das gründliche Auswringen unerlässlich, bevor Sie mit dem nebelfeuchten Tuch die Holzmöbel reinigen. Bei ständig beanspruchten Objekten wie dem Esstisch kann dieser Vorgang täglich notwendig sein. Ansonsten genügt es vollkommen, das feuchte Abwischen alle zwei bis drei Wochen anzugehen. Beim wöchentlichen Hausputz werden mit dem trockenen Staubtuch die losen Ablagerungen entfernt.

Mit Feuchtigkeit beim Reinigen geizen
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Da gewachste Möbel Staub anziehen, kann eine häufigere Trockenreinigung sinnvoll sein. Gegebenenfalls können Sie schwer zugängliche Vertiefungen mit der schmalen Düse des Elektrosaugers entstauben. Damit keine Kratzer entstehen, sollte die Düse bei dem Vorgang nicht direkt aufgesetzt werden. Durch das regelmäßige Staubwischen setzt sich der aufliegende Schmutz nicht fest und ein Grauschleier wird vermieden.

Sanft oder gar nicht: Putzmittel für Möbel aus Holz im Landhausstil

Im Supermarkt buhlen zahlreiche Reinigungsmittel um das Interesse der Kunden. Nahezu alle Produkte sind nicht dafür geeignet, Möbel aus Holz zu reinigen. Denn die Rezepturen enthalten aggressive Inhaltsstoffe wie Fettlöser, die den Werkstoff angreifen. Empfehlenswert hingegen sind spezielle Polituren für Holzmöbel. Lauwarmes Wasser reicht in den meisten Fällen völlig aus, um die Holzmöbel zu reinigen. In einer Sprühflasche können Sie Weißweinessig im Verhältnis von 2:1 mit Wasser mischen. Mit dieser Lösung lassen sich zum Beispiel Fettablagerungen nach dem Kochen an den Möbeln der Küche gut beseitigen. Für hartnäckige Verschmutzungen eignet sich ein ph-neutraler Haushaltsreiniger mit sanfter Rezeptur. Nach dem feuchten Putzen müssen auch milde Reinigungssubstanzen zeitnah entfernt und die Holzmöbel sorgfältig trockengewischt werden.

Trotz Flecken behutsam die Holzmöbel reinigen

Das gesunde Raumklima und die natürliche Ästhetik sprechen dafür, geölte oder gewachste Holzmöbel zu bevorzugen. Allerdings kann es bei den traditionellen Oberflächenversiegelungen schnell passieren, dass verschüttete Speisen oder Getränke Spuren hinterlassen.

Der häufigste Fehler bei der Holzpflege ist, bei der Fleckenentfernung zu hektisch und aggressiv vorzugehen.

Durch das übereifrige Handeln kann sich der Gesamteindruck nicht nur verschlimmern. Meist besteht dafür gar kein Anlass, da es für die gängigsten Fauxpas einfache Gegenmaßnahmen gibt.

Wasserflecken auf Holz beheben

Wer stehendes Wasser auf dem Mobiliar bemerkt, sollte die Feuchtigkeit sofort beseitigen. Damit keine bleibenden Schäden entstehen, muss vor allen weiteren Schritten das Material komplett durchtrocknen. Meist zeichnen sich nur oberflächliche Wasserflecken ab, die nach der Behandlung mit einer hochwertigen Möbelpolitur aus dem Fachhandel wieder verschwinden.

Vase mit Blumen auf einem Tisch
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Sind beispielsweise durch eine undichte Vase hartnäckige Wasserränder entstanden, können Sie aus Holzöl und Salz eine Paste herstellen. Wird die betroffene Stelle damit eingerieben, stellt sich der Erfolg in der Regel schnell ein.

Flecken von Kaffee, Rotwein und Fett

Halten Sie ein Spülmittel aus dem Bio-Sortiment bereit, um in speziellen Fällen das Holz zu reinigen. Denn daraus können Sie mit Wasser einen steifen Schaum aufschlagen, der auf Rückständen von Kaffee oder Fett platziert wird.

Flecken von Kaffee, Rotwein und Fett entfernen
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Nach einer Einwirkzeit von circa einer halben Stunde putzen Sie die Lauge weg und der Fleck ist vom Landhausmöbel verschwunden. Bei Rotwein wird für das identische Verfahren etwas Rasierschaum verwendet.

Hartnäckige Flecken auf geöltem oder gewachstem Holz

Wer versehentlich ein heißes Gefäß auf dem Holztisch abgestellt hat, kann die betroffene Partie mit heißer Föhnluft konfrontieren. Dieses Verfahren eignet sich leider nur für geölte und lasierte Möbel. Wachsflecken lassen sich generell gut lösen, indem ein Löschpapier aufgelegt und der Föhn darüber gehalten wird. Durch die Hitze verflüssigt sich das Kerzenwachs und wird aufgesogen. Eventuell verbleibt ein Fettfleck, der abschließend noch einmal mit Lauge behandelt wird.

Wenn die genannten Hausmittel keine positiven Resultate hervorbringen, sollte keinesfalls zu scharfen Reinigern gegriffen werden.

Weitaus effektiver und schonender ist es, vorsichtig mit einem Schleifmittel, wie mit feinem Schleifpapier oder feiner Stahlwolle über die fleckige Stelle zu fahren. So lösen Sie tiefsitzende Verunreinigungen, ohne materielle Schäden zu verursachen.

Stahlwolle 200 Gramm zum Aufrauen von Holz Grad 1

Generell sollte nach der Fleckenbehandlung oder dem Anschleifen die Oberflächenversiegelung mit Wachs oder Holzöl erneuert werden. Dabei können Sie sich auf die bearbeitete Partie konzentrieren. Alternativ nutzen Sie die Gelegenheit, um den Schutz komplett aufzufrischen und zu reinigen.

Intensivpflege für den Holzschutz

Lackierte Möbel erhalten durch die Oberflächenbehandlung eine sehr beständige Schutzschicht, die lediglich bei starken Gebrauchsspuren komplett erneuert wird. Dem entgegen muss die Versiegelung bei geölten oder gewachsten Flächen aufgefrischt werden. Sie können bei der alltäglichen Möbelpflege spezielle Polituren aus dem Fachgeschäft ins Spiel bringen, um den bestehenden Schutz länger zu erhalten und beispielsweise feine Kratzer zu mildern.

Wenn Sie allerdings bemerken, dass ein Wassertropfen in weniger als einer Stunde eindringt, wird es Zeit für eine Basispflege.

Dabei wird das geeignete Holzöl oder Holzwachs passend zu den Herstellerangaben aufgetragen. Bei deutlichen Beanspruchungen ist es notwendig, zuvor die alte Versiegelung abzutragen und das Holz leicht anzuschleifen.

Erneut ist es wesentlich, mit dem Produkt für die Möbelpflege sparsam umzugehen. Reiben Sie beim Reinigen zum Beispiel alle Flächen mit wenigen Tropfen Öl ein. Nach dem sorgfältigen Einziehen über Nacht wiederholen Sie bei Bedarf den Vorgang. Für die Pflege von Gebrauchsgegenständen wie Schneidebretter oder Holzschalen ist übrigens Olivenöl eine sehr gute Wahl. Holzmöbel sollten Sie mit Speiseölen nicht bearbeiten, da sie tief in das Objekt einziehen und dort ranzig werden.

Gebrauchsspuren an Möbeln im Landhausstil geschickt vermeiden

Viele Gebrauchsspuren an Landhausmöbeln ergeben sich durch kleine Fehler bei der alltäglichen Nutzung. Wer beim Putzen Dekorationsartikel anders positioniert oder den Esstisch dreht, vermeidet fleckige Oberflächen durch das unterschiedliche Einwirken des Sonnenlichts. Deponieren Sie auf allen Tischen hübsche Untersetzer, um spontan danach greifen zu können.

Gewachstes Papier ist mit zauberhaften Motiven erhältlich und wertet das Innenleben der Schränke auf.

Außerdem erleichtert sich durch das traditionelle Zubehör die Arbeit, wenn Sie die Holzmöbel reinigen. Einerseits werden hartnäckige Flecken von Gewürzen, Kerzenwachs oder Stiften auf dem Holz vermieden. Andererseits lässt sich das Wachspapier flink abwischen und bei starken Verschmutzungen problemlos austauschen.